Schulorganisation

Viel mehr als Hausaufgabenbetreuung – Ganztagsschulen tun Kindern gut

Den ganzen Tag Unterricht? Keineswegs! Gute Ganztagsschule sieht anders aus: Lern- und Entspannungsphasen wechseln sich ab (Rhythmisierung ) und orientieren sich stärker an den Bedürfnissen Ihres Kindes. Sportvereine, Musikschulen und andere außerschulische Institutionen bereichern den Schulalltag mit attraktiven Angeboten. Und Lehrkräfte können gezielter auf Schülerinnen und Schüler eingehen.

Seit dem Schuljahr 2014/2015 bekommen Ganztagsschulen in Niedersachsen im Rahmen der ZUKUNFTSOFFENSIVE BILDUNG mehr Lehrerstunden vom Land zugewiesen. Ganztagsschulen erhalten damit mehr Möglichkeiten, können ihr Angebot ausweiten und pädagogische Konzepte individuell weiter entwickeln. Damit wird die Vereinbarkeit von Beruf und Familie in Niedersachsen noch stärker unterstützt. An einer Ganztagsschule wird Ihr Kind verlässlich und qualifiziert betreut, in der voll gebundenen Organisationsform an mindestens drei Tagen die Woche.

Mehr Lehrkräfte am Nachmittag, mehr Chancen zum Fördern und Üben

Das Land Niedersachsen stattet die Ganztagsschulen besser aus und das wird sich vor allem in Punkto Qualität auszahlen: Neben pädagogischen Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen sollen künftig auch Lehrkräfte verstärkt am Nachmittag eingesetzt werden. Außerdem stehen mehr Mittel zur Gestaltung des Ganztagsangebots zur Verfügung. Für Ihr Kind bedeutet das beispielsweise: Schriftliche Hausaufgaben können mit qualifizierter Unterstützung bereits in der Schule erledigt werden und in zusätzlichen Förder- und Übungszeiten kann Lernstoff aufgeholt oder besondere Begabungen und Neigungen vertieft werden. Auch Spaß und Entspannung kommen nicht zu kurz: In den Nachmittagsstunden wird an vielen Schulen auf kreative und sportliche Freizeitangebote gesetzt. Durch Kooperationen mit außerschulischen Partnern erhalten Schülerinnen und Schüler beispielsweise die Möglichkeit, unbekannte Sportarten auszuprobieren oder Instrumente kennen zu lernen. Ganztagsschule macht es möglich  – und zwar unabhängig vom Geldbeutel der Eltern. Davon profitieren alle Schülerinnen und Schüler.

Ganztagsschulen von Eltern gewünscht

Nach Studien der Bertelsmann-Stiftung wünschen sich 70 Prozent der Eltern mehr Ganztagsschulen, auch Vertreterinnen und Vertreter von Wirtschaft und Gewerkschaften machen sich für mehr ganztägige Bildung und Betreuung von Schülerinnen und Schüler stark. Untersuchungen wie die „Studie zur Entwicklung von Ganztagsschulen – StEG“, die das Deutsche Institut für Internationale Pädagogische Forschung, das Deutsche Jugendinstitut, das Institut für Schulentwicklungsforschung an der TU Dortmund und die Justus-Liebig-Universität Gießen gemeinsam erstellt haben, bestätigen, dass Ganztagsschule bei Kindern auch das soziale Miteinander fördert. Durch den ganztägigen Aufenthalt in der Klassengemeinschaft oder der Teilnahme an jahrgangsübergreifenden Angeboten kann Ihr Kind soziale Kompetenzen erlernen und erweitern, die u.a. für die spätere berufliche Entwicklung wichtig sind. Ein gemeinsames betreutes Mittagessen und eine gute Schulverpflegung gehören selbstverständlich mit zur Ganztagsschule. Dabei geht es auch um Ernährungsbildung: Kinder und Jugendliche sollen bewusst essen und trinken, die Mittagsverpflegung bietet Anlass, sich mit Fragen einer gesunden Ernährung auseinandersetzen.

Landesregierung ermöglicht flexible Lösungen

Wie Ganztagsschule organisiert ist, also ob auf freiwilliger oder verpflichtender Basis,  entscheiden die Schulen vor Ort in Abstimmung mit den Eltern und Schulträgern. Möglich sind offene, teilgebundene und vollgebundene Formen der Ganztagsbetreuung. Die Niedersächsische Landesregierung macht den Schulen hier keine Vorgaben, sondern ermöglicht auch flexible Lösungen: mit Beginn des Schuljahres 2014/2015 können auch einzelne Ganztagszüge oder –jahrgänge genehmigt werden. Dies kommt vor allem dem Elternwillen entgegen